Hasenohr, sichelblättriges

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Sichelblättriges Hasenohr (Bupleurum falcatum) ist eine selten genutzte Wild- und Heilpflanze mit sichelförmigen Blättern aus der Familie der Doldenblütler. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Bupleurum falcatum
Synonyme: Sichel-Hasenohr, Haselohrwurzel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Gattung: Hasenohren Bupleurum
  • Art: Sichelblättriges Hasenohr

Die Gattung Bupleurum umfasst etwa 150 Arten, die in Eurasien verbreitet sind. Einige Arten werden traditionell in der chinesischen Medizin verwendet.

Sichelblättriges Hasenohr
Sichelblättriges Hasenohr, Blatt
Sichelblättriges Hasenohr, Blütenstand

Beschreibung

  • Vorkommen: Mitteleuropa; bis 1000 Meter.
  • Standorte: Lichte Gebüsche und Trockenwälder, Waldränder, Raine; braucht kalkreichen, lockeren Lehm- oder Lößboden.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis einhundert Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufsteigend bis aufrecht, zuweilen zickzackförmig hin und her gebogen, sparrig verzweigt; Blätter wechselständig, die unteren zuweilen sitzend oder in langen Stiel verschmälert, elliptisch oder länglich; Blütenstand sechs bis fünfzehn-strahligen Dolden, Einzelblüten um drei Millimeter im Durchmesser, gelb; Blütezeit: Juni bis September; Frucht drei bis vier Millimeter lang, eiförmig, braun.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis September; Wurzel Spätsommer bis Herbst.

Die Blätter erinnern im Aussehen an die Blätter von Gräsern, schmecken jedoch sehr viel aromatischer als diese, sind aber eher trocken und etwas zäh. Die Blüten sind ebenfalls würzig im Geschmack. Der Geschmack der Wurzel ist leicht bitter, aromatisch und erinnert an Möhren mit einem würzigen Nachklang.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Wurzel enthält mehrere bioaktive Substanzen, die auch in der asiatischen Heilkunde von Bedeutung sind:

  • Saikosaponine (A–D): Immunmodulierend, entzündungshemmend, leberschützend
  • Polyacetylene: Antimikrobielle und zellschützende Effekte
  • Ätherisches Öl (Spuren): Milder aromatischer Einfluss
  • Cumarine (Spuren): Durchblutungsfördernd und beruhigend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name "Hasenohr" bezieht sich auf die Form der Blätter, die in ihrer gebogenen Struktur entfernt an Hasenohren erinnern. „Sichelblättrig“ beschreibt die markante Blattform. Der botanische Gattungsname Bupleurum stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet sinngemäß „Rinderrippe“ – vermutlich in Anspielung auf die Form der sichelförmigen Blätter.
  • Heilkunde: In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Wurzel als „Chai Hu“ verwendet – zur Leberstärkung, bei Fieber, innerer Unruhe und Frauenleiden. Auch in der europäischen Naturheilkunde wird sie zunehmend genutzt, z. B. zur Stärkung bei Erschöpfung oder zur Immunregulation.
  • Nutzpflanze: Als Wildgemüse eher unbekannt. In Asien kultiviert für medizinische Zwecke. Auch als bienenfreundliche Wildstaude empfohlen.
  • Mythos und Geschichte: Chai Hu gilt in China als eine der klassischen Arzneipflanzen mit mehreren Jahrtausenden Tradition. In Europa war das Haselohr lange nahezu vergessen und wurde erst durch die Kräuterbewegung des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt.
  • Magie und Brauchtum: Keine überlieferten magischen Anwendungen in Europa; in Ostasien wird die Pflanze jedoch als „Qi-bewegende“ Kraft verehrt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze symbolisiert Regeneration, Reinigung und Wandlung. Sie kann energetisch mit Leberchakra und innerem Wandel verbunden werden – ideal für Fasten, Neuausrichtung oder emotionalen Klärungsbedarf.