Gurke
Gurke Cucumis sativus ist eine einjährige, rankende Gemüsepflanze aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) mit besonders hohem Wassergehalt und kühlender Wirkung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Cucumis sativus
Synonyme: Gorke, Gümmerle, Joreke, Jurche, Murgen, Krazewez, Schlangengurke.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
- Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
- Gattung: Gurken Cucumis
- Art: Gurke
Die Gattung Cucumis umfasst auch andere Arten wie die Honigmelone Cucumis melo und die Kiwano Cucumis metuliferus.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Vorderindien; in zahlreichen Sorten weltweit kultiviert; braucht stickstoffsalzreichen, humosen, lockeren Boden in sommerwarmen Lagen.
- Kennzeichen: Niederliegend oder kletternd wachsende, einjährige Pflanze; Ranken ein bis vier Meter lang, borstig rauhhaarig; Blätter lang gestielt, im Umriss fünfeckig, drei- bis fünflappig, am Grunde herzförmig, am Rand unregelmäßig gezähnt, Spreite zehn bis fünfzehn Zentimeter; einhäusig, männliche Blüten scheindoldig-büschelig gehäuft auf Blütenstandstielen in den Achseln der mittleren und oberen Blätter, weibliche Blüten kurz gestielt einzeln in den Achseln derselben Blätter; Frucht Beere.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Es gibt etwa 40 verschiedene Sorten in Längen von sechs bis sechzig Zentimetern. Die Farbe der Fruchtschale reicht von weiß über hellgrün, dunkelgrün, blaugrün, gelb bis hin zu einem leuchtenden orange. Die Form der Gurke ist meist länglich, es gibt jedoch auch runde, ovale oder birnenförmige. Salatgurken haben eine glatte, stachellose Fruchtschale und können ungeschält verzehrt werden. Etwas kleiner, aber ebenfalls mit glatter Fruchtschale sind die sogenannten Minigurken, während die Fruchtschale anderer Sorten rauh und eventuell mit Stacheln besetzt ist.
Gurken aus konventionellem Anbau werden meist mit Brom begast und sind deshalb für den Rohverzehr ungeeignet
Saison: Gurken sind das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Gurken sind im Gemüsefach des Kühlschranks ca. eine Woche lang haltbar.
Anzucht: Gurken sind wärmeliebend und frostempfindlich. Die vorgezogenen Pflanzen können also erst Ende Mai/Anfang April ins Freiland ausgepflanzt werden. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Die Pflanzen benötigen viel Wasser und müssen im Sommer bei trockener Witterung regelmäßig gegossen werden.
Gute Nachbarn sind Kohl, Lauch, Rote Bete, Salat, Dill, Sellerie, Buschbohnen, Knoblauch, Kohlgemüse, Erbsen und Zwiebeln, schlechte Nachbarn Kartoffeln, Rettich, Radieschen und Tomaten.
Die Ernte beginnt im Juli. Lässt man die Früchte größer werden, setzen die Pflanzen keine neuen Früchte mehr an.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 96,8 |
Kohlenhydrate | 1,8 |
Eiweiße | 0,6 |
Fette | 0,1 |
Rohfasern | 0,9 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe, die in der Rohkosternährung geschätzt werden. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Wassergehalt sowie kühlende, verdauungsfördernde und hautberuhigende Eigenschaften:
- Cucurbitacine: Bitterstoffe mit entzündungshemmender, antimykotischer und verdauungsanregender Wirkung – in Zuchtgurken kaum noch vorhanden, in Wildformen (z. B. Armenische Gurke) teils stärker
- Ascorbinsäure-Oxidase: Ein enzymatischer Stoff, der Vitamin C abbaut – relevant bei der Verarbeitung und Lagerung
- Vitamin A–C–K: Vitamin C wirkt antioxidativ und unterstützt das Immunsystem, Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit
Wissenswertes
- Namensgebung: Der deutsche Name „Gurke“ geht auf das slawische ogórek*zurück, was mit „kleiner Kürbis“ oder „unreife Frucht“ übersetzt werden kann. Der wissenschaftliche Gattungsname Cucumis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ebenfalls „Kürbis“.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, entgiftend, erfrischend, erweichend und harntreibend beschrieben.
In der Volksmedizin wurde Gurkensaft äußerlich zur Linderung von Sonnenbrand, Hautreizungen und Schwellungen eingesetzt. Innerlich soll er harntreibend wirken und bei Harnwegsinfekten oder zur Entgiftung helfen. In der ayurvedischen Medizin gilt die Gurke als kühlend und feuchtigkeitsregulierend.
- Nutzpflanze: Die Gurke ist eine der weltweit wichtigsten Gemüsearten und wird roh in Salaten, als fermentierte Gewürzgurke oder frisch gepresst als Saft verwendet. In der Permakultur ist sie ein beliebter Ranker für vertikale Begrünung. Auch kosmetisch wird Gurkenextrakt in Hautpflegeprodukten verwendet.
- Mythos und Geschichte: Bereits im alten Ägypten wurde die Gurke kultiviert. Auch die Griechen und Römer schätzten sie als erfrischende Nahrung. Im Mittelalter galt sie zeitweise als gesundheitlich bedenklich, da sie als „kalt“ und „feucht“ klassifiziert wurde – im Gegensatz zum Ideal des warmen, gekochten Essens.
- Magie und Brauchtum: In der mitteleuropäischen Volksmagie spielte die Gurke keine prominente Rolle, wurde jedoch in der Bauernsymbolik gelegentlich als Fruchtbarkeitssymbol interpretiert. In Teilen Südasiens wurden Gurkensamen als Amulett gegen Hitze-Überschuss getragen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Gurke steht symbolisch für Frische, Durchlässigkeit und emotionale Kühlung. Sie kann dem Halschakra (Vishuddha) zugeordnet werden – Ausdruck, Reinigung, Kommunikationsfluss. In rohköstlicher Deutung steht sie für Reinheit, Leichtigkeit und Entgiftung auf körperlicher wie emotionaler Ebene.
→ Siehe auch: Wassermelone, Nährstoffe von Lebensmitteln, Sekundäre Pflanzenstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung