Karanda
Karanda Carissa carandas ist eine tropische Fruchtpflanze aus der Familie der Hundsgiftgewächse mit säuerlich-herben, dunkelvioletten Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Carissa carandas
Synonyme: Karaunda, Bengalische Johannisbeere, Karanda-Pflaume.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Enzianartige Gentianales
- Familie: Hundsgiftgewächse Apocynaceae
- Unterfamilie: Rauvolfioideae
- Gattung: Wachsbäume Carissa
- Art: Karanda
Die Gattung Carissa umfasst auch die Natalpflaume Carissa macrocarpa.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in Indien, Sri Lanka und Südostasien beheimatet; heute auch in Afrika, Australien und Mittelamerika kultiviert.
- Kennzeichen: Immergrüner, kletternder, bis fünf Meter hoher Strauch; alle Pflanzenteile enthalten einen klebrigen Milchsaft; Äste mit bis zu fünf Zentimeter langen Dornen besetzt; Blätter gegenständig, oval, drei bis sieben Zentimeter lang, dunkelgrün, lederig, auf der Oberseite glänzend; Blüten in endständigen Büscheln, duftend, röhrenförmig, weiß oder blassrosa; Frucht beerenartig, kugelig, ein bis drei Zentimeter groß.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Nur vollreife, dunkelviolette Früchte eignen sich für den Rohverzehr. Unreife Früchte enthalten mehr Oxalsäure und schmecken sehr sauer bis adstringierend. Reife Früchte entwickeln ein angenehmes Aroma, das an Sauerkirschen oder Johannisbeeren erinnert. Die instinktive Sperre ist bei unreifen Früchten deutlich, bei reifen individuell unterschiedlich.
Saison: Je nach Region zwischen Juni und Oktober.
Lagerung/Haltbarkeit: Früchte sind nach der Ernte nur wenige Tage haltbar. Kühl lagern und möglichst bald verzehren.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 83,0 |
Kohlenhydrate | 12,0 |
Eiweiße | 0,4 - 0,7 |
Fette | 2,6 - 4,6 |
Rohfasern | 0,6 - 1,8 |
Mineralstoffe | 0,6 - 0,8 |
Vitamin C | 20–25 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Früchte enthalten neben Vitaminen und Mineralien auch sekundäre Pflanzenstoffe:
- Anthocyane: Farbstoffe mit antioxidativer Wirkung
- Pektine: Unterstützen die Verdauung und fördern die Darmtätigkeit
- Triterpene und Flavonoide: Wirken antioxidativ und entzündungshemmend
- Oxalsäure (v. a. in unreifen Früchten): In höheren Mengen potenziell reizend
- Vitamin C: Wichtig für Immunsystem und Zellschutz
Wissenswertes
Namensgebung: Der Name „Karanda“ stammt aus dem Hindi. Weitere gebräuchliche Namen sind Karaunda (Indien), Christ’s thorn oder Bengal currant (Englisch).
Heilkunde: Traditionell wird Karanda in der ayurvedischen Medizin bei Verdauungsbeschwerden, Anämie und zur Stärkung verwendet. Auch als Fiebersenker und zur Mundpflege findet die Pflanze Anwendung.
Nutzpflanze: Die Früchte werden roh, zu Chutneys, Konfitüren oder fermentiert zu Wein verarbeitet. Die Pflanze dient zudem als Hecke oder Windschutz in tropischen Gärten.
Mythos und Geschichte: In Südindien wird Karanda als Pflanze der Reinigung geschätzt, die im Hausgarten kultiviert wird. Ihre Dornen galten in manchen Regionen als Abwehrzauber gegen böse Geister.
Magie und Brauchtum: Die Pflanze gilt als schützend. In bestimmten Ritualen wurden Dornen als Symbol für Abwehrkräfte verwendet, und die Frucht als Opfergabe bei Tempelfesten gereicht.
Symbolik und spirituelle Deutung: Karanda steht symbolisch für Reinigung, Schutz und die Fähigkeit, aus Bitterkeit Fruchtbarkeit zu entwickeln. In der Chakrenlehre wird sie dem **Wurzelchakra (1. Chakra)** zugeordnet – zur Erdung und Stärkung der körperlichen Abwehr.
→ Siehe auch: Natalpflaume, Instinktive Ernährung